Hochschule

Soziale Arbeit ohne Grenzen

Teilnehmende des CELIS-Projekts in einem Workshop. In angeregtem Austausch miteinander

Das trinationales Hochschulprojekt CELIS zieht erste Bilanz

Seit April 2024 entsteht mit dem ambitionierten Kooperationsprojekt zwischen sechs Hochschulen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz CELIS – der Europäischen Campus für Soziale Arbeit. Ziel ist es, Studierenden, Fachkräften und Hochschulmitarbeitenden neue Wege für Austausch, Lernen und Zusammenarbeit im Dreiländereck zu eröffnen. Vonseiten der KH Freiburg wird das Projekt von Charlotte Beuzard koordiniert, die seit Herbst 2024 an der KH Freiburg tätig ist.

CELIS steht für mehr als nur Mobilität. Es geht um den Aufbau eines dauerhaften Netzwerks, das soziale Arbeit im europäischen Kontext erlebbar macht. „Wir möchten Studierenden ermöglichen, die sozialen Systeme in unseren Nachbarländern kennenzulernen – nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret vor Ort“, so Beuzard. Dazu sollen Angebote wie Tandemsprachkurse, gemeinsame Seminare mit internationalen Studierenden, Blockveranstaltungen, Besuche in Praxiseinrichtungen sowie perspektivisch auch Doppelabschlüsse beitragen.

Internationale Erfahrung – auch ohne Fernreise

Besonders relevant ist CELIS für jene, die bislang vom klassischen Erasmus-Programm kaum profitieren konnten – etwa Studierende mit familiären Verpflichtungen, eingeschränkter Mobilität oder geringen finanziellen Ressourcen. Die Nähe der Partnerhochschulen erlaubt unkomplizierte, grenzüberschreitende Begegnungen per Bahn – ohne weite Auslandsaufenthalte. So wird internationale Erfahrung alltagstauglich.

Fachliche Tiefe durch internationalen Vergleich

Langfristig sollen die Angebote weiter ausgebaut werden. Ab 2026/2027 ist geplant, erste reguläre Kurse über CELIS anzubieten – teils mehrsprachig und barrierearm. Ein zentrales Ziel von CELIS ist es, die sozialen Systeme Frankreichs, der Schweiz und Deutschlands vergleichend zu vermitteln. So lernen Studierende der KH Freiburg nicht nur, wie Soziale Arbeit in anderen Ländern organisiert ist – sie entwickeln auch ein kritisches Verständnis für das eigene System. Das fördert interkulturelle Kompetenz, systemisches Denken und stärkt die berufliche Handlungsfähigkeit – besonders in einer Region, in der soziale Probleme wie Armut, Extremismus oder Sucht längst nicht an Grenzen haltmachen.

Ein Projekt mit Weitblick – und Wirkung vor Ort

Für die beteiligten Hochschulen bedeutet CELIS ein klares Alleinstellungsmerkmal – gerade im Herzen Europas.
Für die KH Freiburg ist CELIS zugleich eine strategische Chance, sich als Innovationsmotor in der Ausbildung sozialer Fachkräfte zu positionieren. Die Hochschule erweitert damit ihr Profil um ein zukunftsorientiertes, europäisch vernetztes Studienangebot.

Studierende profitieren beruflich und persönlich: Sie entwickeln ein tieferes Verständnis für internationale Zusammenhänge, erweitern ihre interkulturelle Kompetenz und verschaffen sich einen Vorsprung auf dem zunehmend grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt im Sozialwesen - ohne den starken Bezug zur regionalen Praxis aufzugeben.

„Wer heute soziale Arbeit studiert, muss die Perspektive über das eigene Land hinaus einnehmen können“, sagt Charlotte Beuzard. CELIS schafft dafür den institutionellen Rahmen – praxisnah, inklusiv und zukunftsorientiert.

Ansprechperson

Charlotte Beuzard

Projektkoordinatorin CELIS

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