
Ein globaler Austausch zu Demokratie und sozialer Gerechtigkeit.
Vom 19. bis 23. Mai 2025 verwandelte sich die Katholische Hochschule Freiburg erneut in einen internationalen Treffpunkt für Lehrende und Studierende aus aller Welt. Unter dem Motto „Society under Pressure: A Journey to Equality and Fairness, Participation and Democracy“ setzte sich die Hochschule intensiv mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinander.
Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung fördert gezielt den internationalen wissenschaftlichen und kulturellen Austausch. In diesem Jahr waren Gäste aus Kolumbien, Bolivien, Japan, Norwegen, der Tschechischen Republik, Georgien, Portugal, Marokko, Italien und der Ukraine zu Gast und bereicherten mit vielfältigen Beiträgen und Impulsen das Programm.
Eröffnet wurde die Internationale Woche durch einen eindrucksvollen Impulsvortrag von Vinzenz Glaser, Mitglied des Deutschen Bundestages und Alumnus der KH Freiburg. Unter dem Titel „Defending Democracy – Protecting Human Rights: Political Responsibility in Times of Crisis“ sprach Glaser über die Herausforderungen für demokratische Gesellschaften in Zeiten globaler Krisen und die Verantwortung der Politik, Freiheits- und Menschenrechte aktiv zu verteidigen. Besonders hob er die Rolle von Bildungseinrichtungen wie der KH Freiburg hervor, die durch kritische Reflexion, Wertevermittlung und gelebte Vielfalt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten. Sein Impuls setzte den Ton für eine intensive, dialogorientierte Woche und fand großen Anklang bei Studierenden und Lehrenden gleichermaßen.
Ein besonderer Höhepunkt war der erstmalige Südamerika-Tag, der die kulturelle und sozialpolitische Vielfalt Lateinamerikas ins Zentrum rückte. Oscar Acevedo aus Medellín führte ein in die Verhältnisse sozialer Ungleichwertigkeit und Gewalt und führte dabei auch ein in seinen psychosozialen Arbeitsbereich mit Opfern des bewaffneten Konflikts. Die Architektin Gilda Torro aus Bogotá demonstrierte Studierenden aus Deutschland wie In- und Exklusion durch einfache Änderungen im Stadtbild funktionieren kann. Einen Blick auf die Arbeit mit älteren Menschen und Menschen mit Mehrfachbehinderungen warf Martha Bohorquez von der Universidad La Salle in Bolivien. Anschließend an ihren Vortrag folgte ein bolivianischer Tanz, der für Begeisterung im Publikum sorgte und somit ein Hauch Südamerika in die KH Freiburg einzog.
Großes Interesse fand auch der Teaching Day, bei dem deutsche und ukrainische Studierende gemeinsam Workshops zur Trauma-Ersthilfe durchführten und wichtige Themen wie posttraumatische Belastungsstörungen, Depression und Sucht diskutierten. Besonders geschätzt wurde dabei, dass Studierende eigenverantwortlich die Inhalte und Durchführung der Veranstaltung übernahmen, wodurch eine authentische und lebendige Lernatmosphäre entstand.
Ein weiterer prägnanter Programmpunkt war der Besuch von International Justice Mission (IJM). Die Organisation stellte ihre weltweite Arbeit gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel vor.
Die anschließende Diskussion mit Studierenden war lebhaft und tiefgehend – insbesondere die Rolle Europas und der internationalen Justiz im Kampf für Menschenrechte wurde engagiert hinterfragt.
Auch der traditionelle Ost-West-Dialog erreichte eine besondere Tiefe durch die Beiträge aus der Ukraine und Georgien. Der Vortrag von Prof. Dr. Achim Rabus von der Universität Freiburg über die ukrainische Sprache, Kultur und Identität im Kontext russischer Narrative stieß auf großen Zuspruch.
Die International Week bot Raum für persönliche Begegnungen, neue Kooperationen und einen internationalen Dialog – ganz im Sinne einer offenen Willkommenskultur und des Prinzips „Internationalisierung@home“. Die Woche inspirierte die Teilnehmenden, lokale Herausforderungen mit globalen Perspektiven zu betrachten und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.
„Es freut mich sehr, dass unsere internationalen Gäste eine so schöne und bereichernde Woche an der KH Freiburg erleben konnten. Die Herzlichkeit und Offenheit unserer Hochschule wurde dabei besonders spürbar, und es erfüllt mich mit Stolz, dass wir so viele unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen konnten. Mein herzlicher Dank gilt Naomi Hiroe für ihre engagierte und liebevolle Organisation, ohne die diese besondere Atmosphäre nicht möglich gewesen wäre“, zieht Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, Rektorin der KH Freiburg, zufrieden Bilanz.




















