Hochschule

KH Freiburg vertieft Partnerschaft mit Georgien

Gruppenbild der Delegation der KH Freiburg mit den Gastgebern der Staatlichen Universität Tiflis in Georgien

International forschen, voneinander lernen

Wie sieht gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit Behinderung in Georgien aus?  Diesen und anderen spannenden Fragen gehen aktuell Studierende der KH Freiburg und der Staatlichen Universität Tiflis (TSU) gemeinsam im Rahmen eines einzigartigen Projekts nach: Forschendes Lernen – ein transnationales und interdisziplinäres Lehr-Forschungsprojekt, das Theorie und Praxis auf besondere Weise verbindet.

Im März 2025 reiste ein Team aus Lehrenden der KH Freiburg – Prof.in Dr. Anne Kellner, Prof.in Dr. Claudia Luzar, Prof. Hauke Schumann und Prof.in Dr. Ines Himmelsbach – im Rahmen des DAAD-geförderten EIMIQ- und Ost-Partnerschaft Projekts nach Tiflis, Georgien. Ziel war es, die langjährige Partnerschaft mit der TSU weiter auszubauen und neue Impulse für Studium, Forschung und internationalen Austausch zu setzen. Besonders im Fokus: die Kooperation rund um das Projekt Forschendes Lernen.

Was ist „Forschendes Lernen“?

Studierende übernehmen aktiv Verantwortung im Lernprozess, entwickeln eigene Forschungsfragen und setzen diese in die Praxis um – im engen Austausch mit Kommiliton*innen und Dozierenden. Der Clou: In diesem Projekt arbeiten Studierende aus Georgien und Deutschland gemeinsam an einem Forschungsthema, führen Interviews mit Expertinnen und Betroffenen durch – sowohl in Tiflis als auch später in Freiburg. Das Thema des diesjährigen Forschungsprojekts lautet Inklusion.

Dabei steht nicht nur der Wissenserwerb im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erleben, Forschen und Reflektieren in internationalen Teams. Unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und auch Konflikte werden nicht ausgeblendet, sondern bewusst als Lernchancen genutzt.

Konferenz zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit

Zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit an der TSU am 18. März 2025 hielt Prof. Hauke Schumann einen viel beachteten Vortrag zur hoch-schuldidaktischen Methode des Forschenden Lernens. Dabei stellte er nicht nur das Konzept und seine Anwendung in der Lehre an der KH Freiburg vor, sondern zeigte auch auf, wie dieses Modell den internationalen Austausch zwischen Studierenden beider Hochschulen fördert.

Auch inhaltlich wurde das Themenspektrum erweitert: Prof.in Dr. Ines Himmelsbach setzte mit ihrem Beitrag zur Gerontologie einen wichtigen Akzent. Sie knüpfte an ihre bisherigen Erfahrungen aus internationalen Projekten an und konnte vor Ort den Bedarf und das Interesse an gerontologischem Wissen bestätigen.

Einblicke in georgische Sozialarbeit

Ein besonderer Höhepunkt der Reise war der Besuch der Caritas Georgien in Tiflis, insbesondere ihrer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Hier konnten die Studierenden eindrucksvolle Einblicke in die sozialarbeiterische Praxis vor Ort gewinnen. Die Werkstatt bietet nicht nur sinnstiftende Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern ist ein bedeutender Ort gesellschaftlicher Teilhabe. Der Austausch mit den Mitarbeitenden und Teilnehmenden war für alle Beteiligten eine prägende Erfahrung.

Des Weiteren gab ein Besuch im Healthy Ageing Center in Gori spannende Einblicke in die ersten Schritte georgischer Sozialarbeit mit älteren Menschen. Ein weiteres Treffen im Herbst 2025 ist bereits geplant, um diese Kooperation zu vertiefen.

Perspektiven für die Zukunft

Auch jenseits des aktuellen Projekts geht die Kooperation mit der TSU weiter: In Gesprächen mit Vertreter*innen der Universität wurden gemeinsame Studienmodule, Zertifikatskurse und sogar Double-Degree-Programme angestoßen. Besonders spannend: Ab dem Wintersemester 2025/26 sollen hybride, englischsprachige Veranstaltungen angeboten werden, die Studierenden beider Hochschulen offenstehen – eingebunden in das Zusatzprogramm ZINT der KH Freiburg.

Darüber hinaus wurde der Grundstein gelegt, um auch Themen wie Gerontologie und Kunsttherapie stärker in die Kooperation einzubinden – Themen, die sowohl in Georgien als auch in Deutschland an Bedeutung gewinnen.

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