Mediation
Die Kunst der Vermittlung in Konflikten
Ausbildung zum/zur Mediator*in (145 Stunden)
Mediation ist eine etablierte Methode mit dem Ziel, Konfliktsituationen außergerichtlich zu klären. Sowohl in beruflichen als auch privaten Situationen unterstützt eine Mediation die Konfliktparteien darin, sich friedlich zu einigen und ein für alle zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Der*die Mediator*in vertritt dabei eine unabhängige Position.
Die Teilnehmer*innen der Weiterbildung erlernen und trainieren bewährte Methoden der Mediation und entwickeln durch vielfältige Reflexions- und Feedback-Elemente schrittweise ihren eigenen Mediationsstil. Anhand konkreter Fälle werden kommunikative Methoden trainiert, dabei können die Teilnehmer*innen zugleich erfahren, welche zwischenmenschlichen und systemischen Konstellationen in einer Mediation wirken.
Kurzkonzept: Modulare Ausbildung zertifizierte:r Mediator*in
(gem. II. Verordnung zur Änderung der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung ab 01.03.2024)
Modul I
Einführung und Grundlagen der Mediation
Was? Wie? Wer?
In diesem Modul geht es ums Kennenlernen: Was genau ist Mediation? Wie läuft eine Mediation ab? Wer begleitet mich bei dieser Weiterbildung in den kommenden Monaten?
Sie erhalten einen Überblick über die Phasenstruktur der Mediation, über leitende Prinzipien, über Kommunikations- und Arbeitstechniken in der Mediation. Sie ordnen die eigene Konfliktkompetenz ein und stellen durch Übungen einen direkten Praxisbezug her.
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul II
Orientierung finden im Phasen-Modell
Sie erarbeiten sich die Phasen der Mediation, steigen in die Phase 1 (Auftragsklärung) und die Phase 2 (Storytelling) ein und schauen auf die Vorbereitungen einer Mediation. Wie genau treten Sie als Mediator:innen auf, welche Haltung bringen Sie mit?
Wie lassen sich Eskalationen in Konflikten erklären (Eskalationsmodell nach Glasl). Verhandlungstechniken und -kompetenzen, die Einführung in Gesprächsführung – Was ist hilfreich in der Mediation? Mit welchen Kommunikationstechniken können Sie arbeiten (aktives Zuhören, kontrollierter Dialog)? Der Umgang mit Verschwiegenheit in Mediationen wird geklärt.
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul III
Recht und Mediation
Mediation ist eine Form der Konfliktklärung. Wie grenzt sie sich zu anderen Formen der (außer-)gerichtlichen Konfliktklärung ab? Es geht um die Rolle des Rechts in der Mediation. Welche Rolle nehmen Mediator:innen in Abgrenzung zu Parteianwält*innen ein, wie sensibel sind Sie für das Erkennen von rechtlich relevanten Sachverhalten/Situationen?
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul IV
Vertiefung Phasen-Modell – In die Praxis kommen
Sie nähern sich im Strukturmodell der 3. Phase (Interessenserforschung); verbinden Kommunikationstechniken (z.B. paraphrasieren, reframen) und Kreativitätstechniken mit Rollenspielen. Sie arbeiten an Konflikttheorien und an der Analyse von Konflikten.
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul V
Als Team in Teams
Im Strukturmodell bleiben Sie in Phase 3, führen Kommunikationstechniken wie das „Doppeln“ ein und nutzen Fragetechniken und Visualisierungen in Mediationen.
Sie schauen auf Teams und Gruppen, auf die Wirkung von und den Umgang mit Hierarchien, Sie erkennen Konfliktdynamiken und machen sich vertraut mit Interventionsmethoden.
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul VI
Online-Mediation & Diversität
Handy, Tablet, Laptop – auch auf diesem digitalen Weg lässt sich mediieren. Dazu arbeiten Sie die Besonderheiten der Online-Mediation heraus. Sie vertiefen die bisherigen Phasen und gehen mit der 4. Phase in den Lösungsbereich der Mediation. Wie sieht es dann mit der Abschlussvereinbarung unter den Konfliktparteien aus?
Was verstehen Sie unter Diversität? Wie könnte ein kompetenter Umgang aussehen, was brauchen Sie dafür?
Sie werden sich Mediationen im internationalen Kontext anschauen und die (kulturellen) Unterschiede im Kommunikationsverhalten.
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul VII
Organisations- und Wirtschaftsmediation
Sie bleiben in der Lösungsphase, nutzen dafür verschiedene Techniken zur Entwicklung und Bewertung von Lösungen, erarbeiten sich einige Visualisierungs- und Moderationstechniken.
Erneut geht es um den Blick auf Konflikte und Mediation in Organisationen und Unternehmen. Was braucht es für eine erfolgreiche, bestandsfähige Mediationsvereinbarung? Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen (z. B. destruktive Machtunterschiede) um?
Sie üben, üben, üben – probieren sich aus.
Modul VIII
keine losen Enden – Ausbildungsabschluss
Am Ende einer Ausbildung bleibt der Rückblick. Was ist noch liegengeblieben, welche „losen Enden“ brauchen noch ihre Verknüpfung? Und wie könnte es weitergehen auf dem Mediationsweg?
Und klar: Sie feiern sich gemeinsam!
- Theoretische Impulse der Trainer*innen
- praktische Übungen und Simulationen in Kleingruppen
- Reflexionen in Einzelarbeit, Kleingruppen oder im Plenum
- 10 Stunden Intervision
Zeitrahmen:
Die Weiterbildung umfasst 145 Stunden in 8 Blöcken, davon fallen 10 Stunden auf die Intervision.
Veranstaltungszeiten:
Donnerstag 10:00 – 18:00 Uhr
Freitag 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag 09:00 – 17:00 Uhr
Termine:
Block 1 23./24.05.2025
Block 2 26. - 28.06.2025
Block 3 25./26.07.2025 (online)
Block 4 19./20.09.2025
Block 5 06. - 08.11.2025
Block 6 05./06.12.2025 (online)
Block 7 15. - 17.01.2026
Block 8 06./07.02.2026
Anmeldeschluss: 30.04.2025
Diese Weiterbildung richtet sich an Menschen, die neue Wege in der Bewältigung von Konflikten suchen, gleichermaßen im beruflichen Umfeld als auch im Rahmen der persönlichen Weiterentwicklung.
Teilnahmebescheinigung des Instituts für Wissenschaftliche Weiterbildung der KH Freiburg
Mit dem Nachweis über die 145-stündige Weiterbildung ist bereits eine wesentliche Voraussetzung für eine Zertifizierung entlang der Ausbildungsverordnung für zertifizierte Mediator*innen (ZMediatAusbV) erfüllt.
Aktuelle Informationen zur Lizenzierung durch den Bundesverband Mediation (BM) finden Sie auf der Seite des Bundesverbands Mediation.
Prof. Dr. Hendrik Fenz
Mediator und Ausbilder für Mediation, Coach und (interkultureller) Trainer.
Mit einem systemischen Blick begleitet er Konfliktparteien auf dem Weg zu ihren Lösungen. Er steht für Klarheit: im Familienkontext, im Team, in individuellen Veränderungszeiten.
Aldona Fenz
Mediatorin, Sozialpädagogin und TZI-Praktikerin.
Sie arbeitet im Kontext von Integration, Inklusion und Diversität. Sie bringt als Mediatorin Bewegung in festgefahrene Situationen und fördert Klärung durch Dialog.
Katholische Hochschule Freiburg
Campus II
Charlottenburger Straße 18
79114 Freiburg
Für diese Weiterbildung bestehen keine besonderen Zulassungsvoraussetzungen.
3.900 EUR inkl. Seminargetränke
Prüfen Sie gern auch die finanziellen Fördermöglichkeiten.