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Gelungener Vortrag zur Bürgergeldreform

Prof. Dr. Roland Rosenow hält einen Vortrag zur Bürgergeldreform

Prof. Dr. Rosenow beleuchtet juristische und gesellschaftliche Aspekte

Rund 130 Interessierte füllen am 17. Dezember 2025 den Hörsaal der Katholischen Hochschule Freiburg. Es ist ein Thema, das bewegt – politisch, juristisch und gesellschaftlich: die Reform des Bürgergeldes. Unter dem Titel „Reform des Bürgergeldes: Vom ‚Arbeitsscheuen‘ zum ‚Totalverweigerer‘“ nimmt Prof. Dr. Roland Rosenow die Zuhörenden mit auf eine Reise durch die Entwicklung der sozialen Sicherung in Deutschland und regt anschließend eine lebhafte Debatte an.

Sprache, Recht und gesellschaftliche Wirkung

Rosenow, Experte für Sozialrecht, spricht ruhig, aber pointiert. Er zeichnet nach, wie sich das Bürgergeld in den vergangenen Jahren verändert hat und welche rechtlichen Grundlagen den aktuellen Reformüberlegungen zugrunde liegen. Immer wieder lenkt er den Blick auf die Sprache, die den öffentlichen Diskurs prägt – und auf ihre Wirkung. Begriffe wie „arbeitsscheu“ oder „Totalverweigerer“, so macht er deutlich, sind mehr als bloße Schlagworte. Sie beeinflussen gesellschaftliche Wahrnehmungen und können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

„Die Reform des Bürgergeldes, wie sie jetzt kommen soll, bedeutet eine Verschärfung der Maßnahmen, die sich gegen Menschen in prekären Lebenslagen richten, die weit über die Hartz-IV-Reform hinausgeht. Um diesen diesen Schritt durchzusetzen, wird das Gespenst des "Totalverweigerers" an die Wand gemalt, das in der Tradition der Rede vom "Arbeitsscheuen" steht. Wäre die Einsicht hinreichend verbreitet, dass diese Begriffe nicht die Wirklichkeit beschreiben, sondern Ausdruck diskriminierender Projektionen sind, wäre eine Reformvorhaben wie das aktuelle nicht möglich.“, betonte Prof. Dr. Rosenow und stößt damit auf spürbare Resonanz im Publikum.

Im Anschluss an den Vortrag entspinnt sich eine lebhafte Diskussion. Studierende, Fachkräfte und Interessierte stellen kritische Fragen, hinterfragen geplante Sanktionen und diskutieren die Rolle des Staates im Spannungsfeld zwischen Fördern und Fordern. Der Austausch zeigt: Das Thema bewegt – und lässt Raum für unterschiedliche Perspektiven.

Der Vortrag fand vor dem Hintergrund einer intensiven öffentlichen Debatte um das Bürgergeld statt. Die Bundesregierung plant derzeit umfassende Änderungen, unter anderem in Bezug auf Pflichten und Sanktionen. Die Veranstaltung an der KH Freiburg leistete damit einen Beitrag zur sachlichen Auseinandersetzung mit einem hochaktuellen sozialpolitischen Thema.

Sehen Sie sich hier die Aufzeichnung des Webcasts an:

Ansprechperson

Roland Rosenow, KH Freiburg

Prof. Dr. jur. Roland Rosenow

Professor, BAföG Beauftragter

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