Studium

Ordensschwestern aus Myanmar zu Gast im ATB-Studiengang

Studierende des B.A. Studiengangs "Angewandte Theologie" mit dem Besuch aus Myanmar

Bericht über den Besuch von Sr. Felix und Sr. Bernadette aus Myanmar am ATB-Studiengang an der KH Freiburg

Im Oktober hatten die Studierenden des ATB-Studiengangs an der Katholischen Hochschule Freiburg die Gelegenheit, zwei Ordensschwestern aus Myanmar kennenzulernen: Sr. Felix Aung und Sr. Bernadette, Mitglieder der Gemeinschaft vom Guten Hirten (Good Shepherd’s Sisters). Sie berichteten eindrucksvoll von ihrer Arbeit in Myanmar und den vielfältigen Herausforderungen, denen sie begegnen.

Stärkung junger Frauen in der Krise

Sr. Bernadette arbeitet im „Women Empowerment Center“, einem Wohnheim und Internat für junge Frauen. Derzeit betreut sie rund 30 Heranwachsende und eröffnet ihnen Ausbildungsmöglichkeiten sowie Unterstützung beim Einstieg ins Leben. Dazu zählen berufliche Orientierung, EDV-Kenntnisse, die Vorbereitung auf den High-School-Abschluss und weitere Hilfen, die jungen Frauen helfen, selbstständig und selbstbewusst ihren Lebensweg zu gestalten.

Sr. Felix leitet das „Vocation Center“ und engagiert sich besonders in schwer erreichbaren Gebieten, in denen die Spuren von Konflikten und Armut deutlich sichtbar sind. In der Diözese Loikaw im Osten Myanmars besucht sie abgelegene Dörfer und provisorische Flüchtlingslager. Dort verteilt sie Lebensmittel, Kleidung und Medikamente, organisiert Schlafplätze und ist vor allem als Ansprechpartnerin für die Menschen da. „Zuhören kann heilen“, betont Sr. Felix – denn oft sind es die kleinen Gesten, die Hoffnung schenken und Mut machen.

Einsatz unter schwierigen Bedingungen

Die Ordensschwester war auch während des schweren Erdbebens im März in Zentralmyanmar sofort zur Stelle. Gemeinsam mit ihrer Gemeinschaft in Mandalay stellte sie Hilfsteams zusammen, organisierte Notunterkünfte und versorgte Verletzte unter schwierigen Bedingungen. Trotz der Herausforderungen bleibt Sr. Felix vor Ort, getragen von ihrem Glauben und dem Wunsch, den Menschen Hoffnung und Perspektive zu geben.

Die Studierenden zeigten sich tief beeindruckt von diesem Engagement. Eine Studierende fasst ihre Gedanken zusammen: „Hat mich beeindruckt, was die Schwestern alles riskieren und auf sich nehmen! Und mich beeindruckt, dass Sr. Bernadette Gott morgens immer um neue Hoffnung bittet.“

Sr. Felix beschreibt ihre Arbeit mit den Worten: „Gottes Nähe zeigt sich oft in kleinen Gesten. Wenn ein Kind wieder spielt, wenn eine Familie sagt: ‚Ihr Besuch hat uns neuen Mut gegeben.‘“ Ihre Kraft schöpft sie aus dem Vertrauen, dass Gott auch im Leid gegenwärtig ist, und aus der Erfahrung, dass gegenseitiges Teilen und füreinander Dasein Hoffnung schenken.

Impulse für Theologie und Praxis

Der Besuch der beiden Schwestern bot den Studierenden nicht nur einen Einblick in die praktische Arbeit in humanitären Krisenregionen, sondern auch in die tief verwurzelte Haltung von Solidarität, Mitgefühl und Glauben, die ihre Arbeit prägt.

Studiengangsleiter Prof. Dr. Christoph Heizler resümiert die Begegnung aus theologischer Sicht: „Die Begegnung mit Ordensfrauen aus Fernost kann bei Studierenden das Verstehen von Theologie, Glaube und Kirche vertiefen. Sr. Felix und Sr. Bernadette leben vor, dass Christsein heißt: Anderen Menschen im Alltag hilfreich begegnen, und zwar aus eigener Gottverbundenheit und mit viel Herz. Ihr ganzes Leben ist ein praktischer Fingerzeig, Gottes Liebe Tag für Tag immer ähnlicher zu werden!“

Studierende des B.A. Studiengangs "Angewandte Theologie" mit dem Besuch aus Myanmar

Ansprechperson

Christoph Heizler, Professor an der KH Freiburg

Prof. Dr. theol. habil. Christoph Heizler

Studiengangsleitung Angewandte Theologie, Professor

Jutta Nowak, Professorin an der KH Freiburg

Prof.in Dr. theol. Jutta Nowak

Professorin

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