Hochschule

KH Freiburg eröffnet feierlich das Akademische Jahr 2025/26

Auftaktveranstaltung stellt politische und soziale Verantwortung in den Mittelpunkt

Mit einer feierlichen Veranstaltung im DCV-Saal hat die Katholische Hochschule Freiburg am gestrigen Mittwoch das akademische Jahr 2025/26 eröffnet. Studierende, Lehrende, Mitarbeitende sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen am offiziellen Auftakt teil.

Impulse für Stadt und Gesellschaft

Die feierliche Eröffnung begann mit einer Begrüßung durch die Rektorin Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, die die besondere Rolle der KH Freiburg als Hochschule für Gesundheit und Soziales hervorhob. In ihrer Rede schlug sie einen Bogen von den caritativen Strukturen in der Stadt Freiburg über das zivilgesellschaftliche Engagement bis hin zu den konkreten Impulsen, die die KH Freiburg in die Stadtgesellschaft trägt.

„Wir brauchen eine Gesellschaft, die gut leben kann – dafür braucht es Akteure, die das möglich machen“, so Bohlen wörtlich. Die Hochschule leiste hier einen aktiven Beitrag durch zahlreiche anwendungsbezogene Projekte, Forschung und Vernetzung mit Praxisfeldern der Sozialen Arbeit, Pflege und Gesundheit.

Im anschließenden Grußwort würdigte Dietmar Krauß, Leitender Direktor i.K. der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Ehrensenator der Hochschule, die Bedeutung des kürzlich abgeschlossenen Hochschulfinanzierungsvertrags. Er bezeichnete diesen als Zeichen der Anerkennung für die Arbeit der KH Freiburg und Ausdruck einer konstruktiven Kooperation. Zugleich mahnte er angesichts begrenzter Mittel zur Verantwortung: „Die Handlungsspielräume werden enger.“

Die KH Freiburg aber, so Krauß, sei gut aufgestellt, um gesellschaftlichen Herausforderungen wie Rechtsruck, Entsolidarisierung und Spaltung entgegenzuwirken. Sie stehe für angewandte Lehre und Forschung, die praxisnah und gesellschaftsrelevant sei. Mit Blick auf die hohe Nachfrage nach Studienplätzen und den dringenden Fachkräftebedarf in sozialen und gesundheitlichen Berufen blickte er optimistisch in die Zukunft. Mit dem Wunsch „Ein erfolgreiches Jahr!“ eröffnete er offiziell das neue Studienjahr.

Politik beginnt vor Ort: OB Horn über Gemeinschaft und Verantwortung

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, der mit einem persönlichen Einblick begann. Aufgewachsen in einer von Gemeinschaft geprägten Umgebung, sei er früh mit gesellschaftlichem Engagement in Berührung gekommen. Stationen in verschiedenen Ländern und die Arbeit beim Europarat hätten ihm gezeigt, dass Veränderung dort entsteht, wo Menschen unmittelbar betroffen sind – vor Ort. So habe ihn sein Weg in die Kommunalpolitik geführt.

Horn kritisierte die wachsende Distanz zwischen Kommunalpolitik und Bevölkerung: niedrige Wahlbeteiligung, fehlender Kontakt zu den politisch Verantwortlichen. Dabei sei gerade die kommunale Ebene der Ort, an dem konkrete Gestaltung möglich sei.

Mit Blick auf die Hochschule betonte er: „Soziale Arbeit beschäftigt sich mit den Schieflagen der Politik“. Soziale Einrichtungen hätten eine große gesellschaftliche Wirkungskraft – und damit immer auch eine politische Dimension. Die KH Freiburg trage durch Bildung und Praxisbezug zur Stärkung dieser Strukturen bei.

Sorgen bereitet Horn allerdings die allgemeine gesellschaftliche Stimmung im Land. Viele Menschen hätten den Eindruck, alles werde schlechter – es fehle an Strategien, dieser Haltung zu begegnen. Stattdessen warb er für eine konstruktive Haltung: „Mehr Zukunftslust, mehr Anpacken, weniger Zukunftsangst“, forderte er.

Die feierliche Stimmung wurde musikalisch vom Duo „huckreativ“ – Helea & Jonny Huck begleitet, das mit seinen Stücken die Veranstaltung atmosphärisch umrahmte. Den Abschluss bildete die Verleihung der Studienpreise, mit der herausragende Studienleistungen ausgezeichnet wurden.

Die Eröffnung des Akademischen Jahres war nicht nur ein feierlicher Start ins neue Semester, sondern auch ein kraftvoller Impuls für das gemeinsame Wirken an einer Hochschule, die sich als aktiver Teil einer solidarischen und zukunftsorientierten Gesellschaft versteht.

Ansprechperson

Prof.in Dr. Stephanie Bohlen

Rektorin, Geschäftsführerin

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