Versorgung kompetent gestalten – vernetzen und vermitteln


18.11.2022 | Fachtag

Am Freitag, den 18. November 2022, fand an der Katholischen Hochschule Freiburg ein Fachtag zum Thema „Versorgung kompetent gestalten – vernetzen und vermitteln“ statt. In bewährter Weise wurde diese Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Freiburg, der Heiliggeistspitalstiftung Freiburg und der Evangelischen Hochschule Freiburg durchgeführt. Etwa 100 Interessierte verfolgten die Vorträge in Präsenz an der Hochschule oder per Livestream und beteiligten sich an der Diskussion sowie im Rahmen der verschiedenen Workshops.

Die demografische Entwicklung mit den besonderen Herausforderungen von Alterung und Individualisierung bildete den Ausgangspunkt für den Fachtag mit dem Fokus auf eine effiziente und nutzer*innenorientierte gesundheitliche und pflegerische Versorgung. Besonders anspruchsvoll wird die Bewältigung dieser Anforderungen durch den Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen. Wesentliche Schritte, diesen Herausforderungen zu begegnen, bilden die seit langem (auch) gesundheitspolitisch geforderte Überwindung von Sektorengrenzen und eine konsequente Ambulantisierung.
In diesem Zusammenhang kommt der Vernetzung von Leistungsanbietenden ökonomisch betrachtet, aber auch im Hinblick auf Kontinuität der Leistungserbringung und damit auf deren Qualität, besondere Bedeutung zu. Eine Verbesserung von Kooperation und Koordination, so wurde deutlich, ist dabei auf allen Ebenen gefragt: sowohl auf Seiten der Anbietenden von Gesundheitsleistungen, als auch auf Seiten der Nutzer*innen und ihrer Angehörigen. Gerade an letztere werden besondere Anforderungen gestellt, wenn es darum geht, dass sie sich im „Versorgungsdschungel“ zurechtfinden und ihren Bedürfnissen entsprechende Unterstützung erhalten. Um dies zu gewährleisten, kommt Fragen der Ausbildung von Pflegenden besondere Bedeutung zu.
Im Rahmen des Forschungsprojektes (AP)² Caritas konnten Einsatzbereiche bzw. Aufgabenfelder akademisch qualifizierter Pflegekräfte identifiziert werden, die im Rahmen von Vernetzung wesentlich sind, wie beispielsweise die Steuerung von Versorgungsprozessen oder im Kontext von Beratung und Prävention. Digitale Angebote, die auf pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen zugeschnitten sind, können sie beim Leben mit Pflegebedürftigkeit bzw. der Versorgungsgestaltung unterstützen. Allerdings sind diese Angebote bei der Zielgruppe nicht durchgängig bekannt und deren digitale Gesundheitskompetenz oft eingeschränkt.

Die unterschiedlichen Beiträge aus Wissenschaft und Praxis in den Vorträgen, bei den Workshops und den Diskussionen, verdeutlichten die Vielschichtigkeit des Themas und zeigten durchaus kontroverse Perspektiven und vielfältige Strategien im Umgang mit den genannten Herausforderungen auf. Für eine zukunftsorientierte Versorgungsgestaltung – so zeigte die abschließende Podiumsdiskussion - bedarf es der Vernetzung aller beteiligten Akteur*innen auf gesundheits- und berufspolitischer sowie auf kommunaler Ebene, auf Seiten der Anbietenden und der Nutzer*innen gesundheits- und pflegebezogener Leistungen.
Fragen der Verbesserung von Ausbildung und Vergütung oder auch der Anerkennung und Wertschätzung unterschiedlicher Qualifikationsniveaus und Perspektiven spielen dabei eine große Rolle. Von daher sollen auf Vernetzung ausgerichtete Konzeptionen weiterentwickelt werden und Eingang in die Versorgungspraxis finden.  

Die Tagungsbeiträge sind über das Institut für wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) an der KH Freiburg zu erhalten: iww@kh-freiburg.de

Ulrich von Kirchbach, Bürgermeister für Kultur, Integration, Soziales und Senioren der Stadt Freiburg, eröffnet den Fachtag gemeinsam mit Rektorin Prof.in Dr. Stephanie Bohlen.

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Copyright Prof.in Dr. PH Ulrike Thielhorn, Katholische Hochschule Freiburg
Studiendekanin Management, Studiengangsleitung B.A. Management im Gesundheitswesen, Professorin
Prof.in Dr. PH Ulrike Thielhorn

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