KGAM - Evaluation von Richtlinien katholischer Gemeinden anderer Muttersprache

In Deutschland sind derzeit 3,6 Millionen Katholik*innen mit mindestens einer ausländischen Staatsangehörigkeit gemeldet, was etwa 15,3% aller in Deutschland lebenden Katholik*innen entspricht (Quelle: Deutsche Bischofskonferenz, Stand Juli 2019). Um die eigene kulturelle und religiöse Identität zu fördern und zur Entwicklung einer interkulturellen Pastoral beizutragen, wurden seit Ende des Zweiten Weltkriegs selbständige Gemeinden für Katholik*innen anderer Muttersprache eingerichtet, deren Situation sowie ihre Aufgaben und Ziele sich in den folgenden Jahrzehn-ten stark gewandelt haben.  

Ziel des Projekts

Im Projekt Evaluation von Richtlinien katholischer Gemeinden anderer Muttersprache sollen, in Kooperation mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die bestehenden Richtlinien für die interkulturelle Pastoral evaluiert werden. Ziel ist es, interkulturelle Perspektiven zu eröffnen und Impulse zu gewinnen, die zu einer Weiterentwicklung einer interkulturellen Pastoral beitragen können. Thematisch bewegt sich das Projekt damit zwischen Migration, Integration und interkultureller Pastoral, sowie Religiosität und kulturelle Prägungen des Katholizismus.
Das Forschungsdesign sieht eine Mixed Methods Studie vor, welche sowohl qualitative als auch quantitative Datenerhebungsmethoden kombiniert. In leitfadengestützten Interviews werden die Perspektiven der Akteur*innen in den Gemeinden herausgearbeitet, welche in einer anschließenden Fragebogenerhebung aufgegriffen werden. Dabei werden Themenkomplexe in den Blick genommen wie z.B. das Erleben der Situation in den Gemeinden anderer Muttersprache, Bedarfe, Visionen und Partizipation, sowie Diversität und Verortung der muttersprachlichen Gemeinden. Zielgruppen sind große und kleine mononationale Gemeinden, multinationale Gemeinden, sowie deutschsprachige Gemeinden. Die verschiedenen Arten von Daten und damit Perspektiven auf die Thematik werden in der Analyse trianguliert und beschreibend in Form eines Berichts dargelegt.

Projektleitung

Prof. Dr. Bernd Hillebrand

Akademische Mitarbeiter*in

Christiane Werner 

Laufzeit

April 2020 – Februar 2021